Toyota iQ EV: Klein, sparsam, selten

Bild: © Toyota - Bald ein begehrtes Sammlerstück: Toyota iQ EV
Bild: © Toyota – Bald ein begehrtes Sammlerstück: Toyota iQ EV

Toyota ist von der wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Segment der Elektromotoren enttäuscht. Dieser Negativtrend spiegel sich nun innerhalb der eigenen Entwicklungspolitik und in der Veröffentlichung des neuen Kleinstwagens Toyota iQ EV wieder.

Kleine Reichweite – Keine Erfolgsaussicht

Im Grunde sind bei dem Mini-Elektroauto viele Voraussetzung für eine gelungene Markteinführung geschaffen. Die Batterie nimmt in ihrem kleinen Stahlkäfig den Passagieren nicht sonderlich viel Platz weg, da der Verbrauch mit lediglich 12kWh äußerst sparsam zu Buche schlägt. Dies bedeutet für die Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterie den geringsten Verbrauch eines Elektrofahrzeugs bislang.
Allerdings: Die Reichweite pro Batterieladung überzeugt dagegen weniger. Maximal 100 Kilometer (mit viel gutem Willen 105 Kilometer) kann der Fahrer am Stück einplanen, danach ist erneutes Aufladen angesagt. Geschieht dieser Vorgang an dem heimischen 230-V-Anschluss, dauert er stolze drei Stunden.
Dieser Umstand und die Tatsache, dass die Höchstgeschwindigkeit bei mauen 125 km/h liegt, dürfte einige Käufer von einer Anschaffung des kleinen iQ EV abhalten. Dies dachte sich anscheinend zumindest Toyota, die sich dazu entschieden haben, von einer größeren Serienproduktion abzusehen. Stattdessen sollen Ende des Jahres lediglich einige wenige staatliche Stellen und Unternehmen in Japan und den USA mit dem E-Kleinstwagen beliefert werden. Insgesamt sollen tatsächlich nur 100 Modelle gebaut werden. Immerhin kann sich der Toyota iQ EV mit einem ganz besonderen Titel schmücken: eines der seltensten Elektro-Fahrzeuge der Welt zu sein.

Ernüchterung bei Toyota

Bemerkenswert allerdings die Einstellung des Herstellers  Die Japaner hatten sich vor wenigen Jahren noch ausgemalt, einige tausend Stück der elektrischen Version des Toyota iQ an den Mann zu bringen. Nun scheint ein Umdenken stattgefunden zu haben. Kleine Fahrzeuge, die zwar hübsch anzuschauen sind, allerdings mit geringer Reichweite, einer langen Aufladezeit und einem hohen Preis ausgestattet sind, scheinen heutzutage kaum einem Käufer vermittelbar zu sein.

Alternative Antriebstechniken in Serie weiter das Ziel

Nun kündigte der Autobauer für das Jahr 2015 eine Brennstoff-Version eines seiner Modelle an, um die eigenen emissionsfreien Bemühungen doch noch aktiv voranzutreiben. Den Japanern scheinen gewillt sein, diese Entwicklung alternativer Antriebstechniken weiter voran zu treiben, in den Elektrofahrzeugen scheinen sie aber keine rosige Zukunft zu sehen. Ob dies ein Fingerzeig für deutsche Hersteller sein könnte? Immerhin liegen die ohnehin in ihrer Entwicklung einige Schritte hinter den Asiaten oder Franzosen. Mögliche Szenarien wären in der Tat, dass gerade solche negativen Erfahrungen und Entscheidungen auf dem asiatischen Markt mit Argusaugen betrachtet werden, man direkt darauf reagiert und die ein oder andere Entwicklungsperiode schlicht auslässt, um Geld, Zeit und Nerven zu sparen.

Trotzdem: Hybridtechnik, Brennstoffzellen usw. sind auf dem Vormarsch, dies kann auch solche eine negative Markteinschätzung für Elektro-Autos nicht verhindern. Auf den Toyota iQ EV werden weitere Studien und Miniserien folgen, die in nicht allzu ferner Zeit den Markt bestimmen werden. Reichweite und Preis, das werden wohl die Schlüsselbegriffe bleiben, an denen sich die KFZ-Hersteller messen lassen müssen und die letztlich zu einem Erfolg führen werden.

1 Kommentar zu „Toyota iQ EV: Klein, sparsam, selten“

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