
Gute Nachrichten für den japanischen Autobauer Toyota: Der legte im Rennsport noch einmal richtig nach und räumte nicht nur den Pikes Peak ab, sondern lieferte auch in der Nordschleife am Nürburgring einen neuen Rundenrekord – mit einem Elektroauto. Damit beweist Toyota eindrucksvoll, dass Autos mit Batterie und Brennstoffzellen nicht nur auf die Autobahn, sondern auch auf die Rennstrecken dieser Welt gehören.
Der wohl erfolgreichste grüne Rennwagen
Das Erfolgsauto Toyotas basiert auf dem Toyota Radical und nennt sich TMG EV P002. Bis zu 255 km/h schnell wird der schnittige Rennwagen dank einer ausgeklügelten Kombination von zwei Elektromotoren. So kommt man auf eine Leistung von 350 kW/476 PS und 900 Nm maximales Drehmoment. Bei den Akkus handelt es sich um moderne Lithium-Keramik-Batterien mit jeweils 42 kWh Speicherkapazität. Seit dem Start des grünen Rennwagens wurde er ständig weiter modifiziert, um noch mehr Leistung aus den beiden Motoren zu holen. Gleichgeblieben ist hingegen der Fahrer, der mehrfache japanische Ralleymeister Fumio Nutahara.
476 PS und 900 Newtonmeter maximales Drehmoment bringt der TMG EV P002 aufs Papier
Innovativ ist auch eine Schnellladetechnologie, die im Toyota TMG erstmals Anwendung findet und auf Gleichstrom setzt. So lässt sich der Akku besonders schnell aufladen, auch von Batterie zu Batterie ganz ohne Steckdose. Klar, dass der TMG nicht nur für eine umweltfreundlichere Rennfahrt wichtige Impulse setzt, sondern auch viele Innovationen für Pkw und Co. bringen wird.
Erfolg beim Pikes Peak
Das berühmte Bergrennen im US-Bundesstaat Colorado entschied der Toyota TMG im vergangenen Juli mit Leichtigkeit für sich. Dabei stellte der umweltfreundliche Flitzer sogar einen neuen Streckenrekord für Elektrofahrzeuge auf. Im Vergleich mit Benzin-Rennwagen landete der TMG immerhin noch auf dem sechstbesten Platz aller Zeiten. Für die rund 20 km Strecke brauchte der Toyota TMS zehn Minuten und 15,380 Sekunden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der extrem anspruchsvollen Strecke, die mehr als 150 Kurven zählt, betrug dabei rund 113 km/h.
Die anspruchsvolle Motorsportveranstaltung im Norden Amerikas, die dieses Jahr schon zum 90. Mal über die Bühne ging, beginnt in einer Höhe von knapp 3 000 Metern und endet auf rund 4 500 Metern. In diesem Jahren waren zum ersten Mal auch Elektroautos erlaubt. Der Hill Climb ist optimal, um einen kräftigen Antriebsstrang unter Beweis zu stellen. Doch die Ingenieure von Toyota wollten nichts dem Zufall überlassen und testen ihren TMG vor dem US-amerikanischen Rennen erst einmal ausgiebig auf der südfranzösischen Rennstrecke Paul Ricard.
Neuer Rundenrekord am Nürburgring: 7,22239 Minuten
Der Rundenrekord am Nürburgring bleibt im Haus
Schon mit dem Vorgänger des aktuellen TMGs, dem TMG EV P001, durfte der japanische Autobauer einen Weltrekord verbuchen: Das Konzeptauto stellte 2011 einen neuen Rundenrekord am Nürburgring für Elektrofahrzeuge auf. Nach dem Erfolg beim Pikes Peak wollte Toyota im Oktober noch mal alles wissen und wagte sich noch einmal an die 20,8 Kilometer lange Strecke an der Nordschleife. Der eigene Rundenrekord konnte dabei um 25 Sekunden verbessert werden – der deutsche Rennfahrer Jochen Krumbach war schon nach sagenhaften sieben Minuten und 22,239 Sekunden über der Ziellinie. Man darf gespannt sein, wie es im Elektro-Rennsport weitergeht und wann der Toyota TMG zum ersten Mal einen ernstzunehmenden Konkurrenten bekommt.