Es tut sich etwas bei den alternativen Antrieben. Nachdem herkömmliche Akkus die Elektromobilität durch ihre lange Ladezeit und geringe Reichweite ausgebremst haben, setzt man nun neue Hoffnung auf den Superkondensator, der schon längst erfolgreich in Bussen eingesetzt wird. Er speichert Strom erheblich schneller und ist dabei effektiver.
Energie auf schnellstem Wege in Strom umwandeln
Im Autobau sind Superkondensatoren kaum zu finden. Der Mittelklasse-Kombi Mazda 6 ist eine erfreuliche Ausnahme. Wenn der Fahrer hier aufs Gas drückt und bremst, wandelt ein Generator die verpuffende Bewegungsenergie in Strom um, der dann in einem Superkondensator gespeichert wird. Innerhalb von wenigen Sekunden kann der Superkondensator sich komplett aufladen und dann längere Zeit elektrische Systeme wie das Navi, das Radio oder die Klimaanlage mit Strom versorgen. Dadurch vergeudet der Motor weniger Treibstoff und das Auto wird unterm Strich sparsamer. Der Aufladevorgang geht so schnell, dass 30 Sekunden genügen, um ein Fahrzeug ungefähr acht Kilometer weit anzutreiben.
Sprit-Ersparnis nicht von der Hand zu weisen
Bislang galt ein Superkondensator als zu teuer und zu leistungsschwach für den Autobau. Doch mittlerweile haben sie gegenüber herkömmliche Batterien und Akkus aufgeholt. Sie sind preiswerter als ein moderner Lithium-Ionen-Akku, langlebiger, weniger temperaturanfällig und sollen außerdem erheblich mehr Treibstoff einsparen. So soll die Technik aus dem Mazda 6, die der japanische Autobauer „i-Eloop“ getauft hat, selbst bei einem Diesel eine Ersparnis von wenigstens zehn Prozent Sprit bringen. Das sind auf 100 Kilometern Fahrt ungefähr vier Liter. Klar, dass die Rolle von Superkondensatoren im Autobau da neu überdacht werden muss.
Serienreife wird noch Zeit brauchen
Der technische Unterschied zwischen Akkus und Superkondensatoren liegt in der Art und Weise, wie die Energie gespeichert wird. Akkus speichern den Strom elektrochemisch. Dieser Vorgang braucht zwar sehr lange, dafür ist die Energie dann aber sicher. Superkondensatoren speichern die Energie elektrisch. Das geht sekundenschnell, entsprechend fix allerdings entladen sich die Kondensatoren dann auch wieder. Sollen Superkondensatoren anstelle von Akkus zum Antreiben des Motors verwendet werden, muss sich also noch einiges tun. Bislang ist technisch lediglich eine Kombination von herkömmlichen oder Akku-betriebenen Motoren und Superkondensatoren denkbar, also wie beim Mazda 6. In ungefähr zwei Jahren erwartet man eine neue Generation von Superkondensatoren, die noch leistungsfähiger sein soll. Dann wären auch die ersten E-Autos, die beim Antrieb nur auf Superkondensatoren setzen, möglich.
Superkondensatoren anstelle von Akkus zum Antreiben des Motors
Die Branche kann einen Schub durch neue Ideen gut gebrauchen
Trotzdem ist es schön, neue Hoffnung in der Autobranche rund um Elektromobilität zu sehen. In Deutschland verkauften sich seit Januar 2012 gerade mal knapp 2.000 E-Autos. In der ganzen Bundesrepublik sind insgesamt nur rund 6.500 E-Autos auf den Straßen zugelassen. So wirklich ins Rollen gekommen ist die herbeigeredete „grüne Revolution“ auf dem Automarkt also immer noch nicht…