Sicherheitslösungen innerhalb der nach wie vor recht jungen E-Mobility-Branche sind noch immer Neuland. Dabei drohen gerade dann teils bis dato unbekannte Gefahren, wann immer viele Elektrogeräte und Fahrzeuge an IT-Netzen hängen. Das Projekt „SecMobil“ soll in den kommenden 32 Monaten mit einem Budget von vier Millionen Euro eine standardisierte Sicherheitsarchitektur für Massen-Elektromobilität erarbeiten.
Sicheres Kommunizieren
Auf Basis des Systems “SecMobil” sollen dann in der Zukunft Elektroautomobilhersteller, Stromanbieter, Verkehrsbetriebe, Verkehrsleitsysteme, Dienstanbieter, Bezahlsystemdienste und übergreifende Verkehrssteuerungssysteme sicher miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Im neu gegründeten Gremium sitzen namhafte Automobilhersteller, Zulieferer und Forschungseinrichtungen der E-Mobility-Branche.
Kleine Sicherheitslücke mit großer Wirkung
Gefahren drohen nicht nur durch Trojaner und Viren, sondern vor allem von den vielen unterschiedlichen Diensten und Domänen, die ihre Daten miteinander austauschen, damit ein gewünschter Dienst möglich wird. Ein denkbares Szenario als Beispiel: Für das E-Auto, das sich per Internet konfigurieren und aufschließen lässt, wird ein Spielepaket bestellt. Der Spieleanbieter bekommt dazu Daten des Autoherstellers übermittelt, etwa um was für eine Bordversion es sich handelt. In einem solchen Fall würde es reichen, wenn lediglich das IT-Netzwerk des Spieleanbieters gehackt wäre – und schon könnte das E-Auto am nächsten Morgen gestohlen sein.
SecMobil soll Maßstäbe setzen
Das weltweit erste Projekt, dass sich so detailliert mit der Zukunft der IT-Sicherheit hinsichtlich der Elektromobilität auseinandersetzt, teilt sich in drei Säulen auf. Das wichtigste Thema ist dabei das sogenannte eMetering, also die Entwicklung von schlauen Sensoren, die sich nicht manipulieren lassen. Künftige Einsatzgebiete sind unter anderem Stromsensoren zur Erfassung des geladenen Stroms, dazugehörige Ladestationen und die sichere Verbindung der unterschiedlichen Komponenten bis hin zur Einbeziehung von Abrechnungssoftware.
Mobiltelefone als Vorbild
Der zweite Themenkomplex, den sich das Projekt „SecMobil“ in den kommenden zweieinhalb Jahren vornimmt, ist das elektronische Bezahlen. Ziel der Entwicklung ist ein sicheres und anonymisiertes Verfahren, das dann grenzüberschreitend eingesetzt werden soll. Großes Vorbild ist hierbei die Handhabung von Mobiltelefonen. Mit an Bord von „SecMobil“ ist Autohersteller Daimler, der sich vor allem um das dritte Einsatzgebiet rund um Mobilitätsdienste wie Fahrzeugreservierung und AutoApps kümmert.