Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) für Nutzfahrzeuge in Hannover gibt es einige Neuheiten und Trends zu sehen. Beim weltweit wichtigsten Branchentreff rund um LKWs und Transporter zeigt sich, dass technische Innovationen und immer effizientere Motoren auf dem Vormarsch sind. Doch noch ist es ein langer Weg, LKWs und Transporter ökologischer zu machen.
LKW auf leisen Sohlen
Denn Elektromobilität für Nutzfahrzeuge ist nach wie vor viel zu teuer. Der hohe Anschaffungspreis für E-LKWs und Co. schreckt Kunden immer noch ab. Auch die Infrastruktur zum Beladen von entsprechenden Transporten fehlt, genau wie steuerliche Anreize zum Kauf. Dabei ist ein Elektro-Antrieb für schwere LKWs längst kein Problem mehr. Der französische Hersteller Renault Trucks testet derzeit E-LKWs bis zu 16 Tonnen – mit großem Erfolg. Der weltgrößte Elektro-Laster Midlum Elektro wird vor allem für die Belieferung von Supermärkten mit frischen Lebensmitteln benutzt. Da der Transporter kaum Geräusche von sich gibt, darf er viel früher als seine Kollegen mit Verbrenner-Motor unterwegs sein. Ähnlich erfolgreich sieht es bei der Konkurrenz aus: Im Rahmen des Projekts „colognE-mobil“ sind zwanzig rein elektronisch betriebene Ford Transits und Transit Connects zehntausende Kilometer auf Deutschlands Straßen unterwegs.
Weniger Zulade-Kapazität, kurze Reichweite
Weite Distanzen sind allerdings immer noch ein Problem für die Elektromobilität. Der Elektro-Laster von Renault schafft gerade mal 100 Kilometer, dann muss er acht Stunden an die Steckdose. Für den Fernverkehr eignen sich E-LKWs also nur bedingt. Auch das hohe Gewicht der Batterien ist ein Problem. Durch das gestiegene Gewicht darf nur weniger verladen werden, um gesetzliche Zuladungsbeschränkungen nicht zu überschreiten. Nun ist es an der Politik, einerseits solche Rahmenbedingungen an neue Mobilitätsformen anzupassen, andererseits mehr Anreize zum Kauf von E-Nutzfahrzeugen zu bieten.
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Elektroauto als leichtes Nutzfahrzeug im Trend
Der Trend der leichten Nutzfahrzeuge hält weiter an. In dieser Klasse gibt es auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zahlreiche Neuerscheinungen zu sehen. Kein Wunder, denn der Bedarf an Gefährten irgendwo zwischen Auto und Transporter wächst immer weiter. Der Mercedes Citan, der auf Basis des Renault Kangoos entwickelt wurde, erscheint in drei Varianten ab 17.445 Euro. Konkurrenz bekommt er vom Ford Connect, der im neuen Jahr als Kleinbus Tourneo Connect und Transporter Transit Connect erscheint. Was alternative Antriebe angeht, haben leichte Nutzfahrzeuge bis zu einer Tonne die Nase vorn: So gibt es den Renault Kangoo und Mercedes Sprinter bereits als E-Variante, Peugeot, Citroen und Nissan wollen bald mit eigenen elektrischen Kleintransportern nachziehen.