Die Herausforderungen, vor die uns der fortschreitende Klimawandel und die knapper werdenden Rohölreserven stellen, werden jeden Tag größer. Aus diesem Grund müssen in Sachen Mobilität neue Konzepte entwickelt und in der Praxis etabliert werden. Elektroautos können den täglichen Fahrbedarf abdecken und trotzdem umweltschonend sein. Trotzdem sind sie immer noch wenig verbreitet. Während große Hersteller bei den Elektroautos hinten liegen, bauen kleinere Hersteller teure Sportwagen mit Elektroantrieb und verkaufen diese erfolgreich.
Nun hat auch ein Allgäuer Tuner in teuren Sportautos mit Elektroantrieben Potenzial gesehen und einen Elektro-Porsche entwickelt. Normalerweise ist er auf der Veredelung von Sportautos spezialisiert. Er versteht sich darin, auf der Basis von Porsche-Rohkarosserien eigene Fahrzeuge zu bauen, und verhilft ohnehin PS-starken Modelle zu mehr Leistung und Kraft. Bei dem Elektroporsche hat der erfahrene Tuner Alois Ruf auf ein besonderes Konzept gesetzt: der E-Ruf lässt sich mit viel Emotion, aber ohne Emission fahren.
Der Motor für den 911er mit Elektroantrieb wurde in Zusammenarbeit mit Siemens entwickelt und leistet ganze 270 Kilowatt. Diese Leistung entspricht 367 PS. Der Sportwagen schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde, die Reichweite des Akkus beträgt 200 Kilometer. Wenn man aufs Gaspedal drückt, merkt man sofort einen Unterschied im Vergleich zum herkömmlichen Benziner Porsche: das Auto kann in nur fünf Sekunden von null auf Hundert beschleunigen, doch trotzdem hört man dabei kein Brummen oder Fauchen, sondern nur ein leises Summen.
Für viele mag die Idee abwegig sein, dem Porsche ein elektrifiziertes Innenleben zu geben. Doch eigentlich hat bereits Ferdinand Porsche – bevor er sich für die heute etablierten Verbrennungsmotoren entschied – mit Elektroantrieben Experimente gemacht. Heute darf man erleben, dass Sportautos mit Elektroantrieb durchaus viel Leistung bringen und attraktiv sind.
Hinter dem Pilotversuch von Alois Ruf, zehn 911er mit Elektroantrieb zu bauen, steckt nicht nur die Leidenschaft für die Veredelung von Sportwagen, sondern auch wirtschaftliche Überlegungen: er ist der Meinung, dass die ohne hin nicht billige Elektromobilität sich besser in teuren Sportwagen verkaufen lässt.