Kennzeichendiebstahl nimmt stark zu

Die Zahl der Kennzeichendiebstähle steigt stetig an. Allein in der deutschen Hauptstadt Berlin wurden bis zum Halbjahr 2011 ganze 3300 Autokennzeichen entwendet.

Kennzeichendiebstahl als Ausgangspunkt für kriminellen Autohandel

Die Masche der Diebe ist dreist. Sie hebeln die Kennzeichen einfach ab und ergattern somit auch die begehrten TÜV Plaketten. Genutzt wird das Diebesgut anschließend, um mit deutschen Kennzeichen auf den hiesigen Straßen nicht groß aufzufallen. Für die Diebe ist es also nicht schwierig, die Kennzeichen zu entwenden. Reperaturkosten können zudem eingespart werden: Mit der TÜV Plakette kann man die Hauptuntersuchung des Fahrzeugs vortäuschen und Kosten umgehen. Schrottreife Autos werden als gewartet auf dem Gebrauchtwagenmarkt weiterverkauft.

Diebstahl sofort melden

Zudem sind die Kriminellen auf den Diebstahl von Benzin an Tankstellen aus. Dort fürchtet man Fahrzeuge mit geklauten Kennzeichen besonders. Die Gauner fahren harmlos an die Zapfsäule, tanken Benzin und fahren weg, natürlich ohne zu bezahlen. Auf den Videokameras ist nur das gefälschte Kennzeichen zu sehen. Die Aufklärungsrate bei Verbrechen dieser Art beträgt nur vier Prozent. Die Diebe werden nur in den seltensten Fällen gefasst.

Kosten- und Zeitaufwand für die Opfer

Zahlreiche ahnungslose Bürger bekommen auf diese Weise Post vom Staatsanwalt nach Hause. Wer den Diebstahl seines Kennzeichens feststellt, sollte daher unverzüglich Strafanzeige gegen Unbekannt erstellen. Mit der Registrierungsvorgangsnummer bei der Polizei kann man zwar beweisen, dass man nicht selbst das Benzin an der Tankstelle geklaut hat, bleibt jedoch auf den Folgekosten sitzen.
Ein neues Kennzeichen muss besorgt werden, Gebühren fallen an, die bei knapp 35 Euro liegen. Die ursprünglichen Buchstaben- und Zahlekombination kann dann jedoch nicht mehr ausgestellt werden.

Bis zum Jahresende wird sich die Zahl der Diebstähle in Berlin wohl noch verdoppeln.

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