Das ewige Streitthema E10

Immer noch findet der neue Biosprit E10 keinen Zuspruch bei den Verbrauchern und sorgt für einen Menge Aufhebens.

Im Januar 2011 wurde der neue Bio-Kraftstoff eingeführt und wird immer noch in den seltensten Fällen genutzt. Eine Umfrage von Auto Bild unter 20.000 Lesern ergab, dass 95 Prozent gegen E10 sind. In der Politik und Mineralöl-Industrie wird dies damit begründet, dass Verbraucher zu wenig informiert worden sind. Doch die Verbraucher selbst wehren sich gegen solche einfachen Entschuldigungen. Kunden können sich schnell und einfach informieren, ob ihr Auto E10 tanken kann und die meisten wissen es auch, wollen aber einfach nicht die Öko-Benzinsorte tanken. Bei einem Interview erklärte ein Verbraucher seine Gründe gegen E10. Einmal ist bei der Produktion von Ethanol ein so hoher Energieaufwand vonnöten, dass es fraglich ist, ob die Beimischung wirklich so umweltfreundlich ist wie geglaubt. Ein anderer wichtiger Grund ist die Aussage verschiedener Kfz-Experten. Sie sind der Meinung, dass regelmäßige Betankungen mit dem Biosprit zu einer Verdünnung des Motoröls führt. Das wiederum kann einen Verschleiß des Motors bewirken oder zumindest häufigere Ölwechselintervalle erfordern. Die Kosten dieser Auswirkungen gleichen den preis zum Super und Super Plus auf lange Sicht aus. Der aber wohl wichtigste Grund ist ein ethischer. Zur Herstellung des Biosprits wurden im vergangenen Jahr weltweit 142 Millionen Tonnen Getreide verwendet. Damit könnten rund 420 Millionen Menschen für ein Jahr ernährt werden. Bei der immer noch großen Anzahl hungernder Menschen, trägt also jede Tankfüllung dazu bei diesen Hunger auszubreiten.

Nur die Mineralölkonzerne und der Staat scheinen dem Öko-Kraftstoff freudig gegenüber zu stehen. Die Konzerne lassen Super einfach an den Tankstellen verschwinden oder bieten es zu überhöhten Preisen an, um den Verbrauchern regelrecht E10 aufzuzwingen. Denn erreichen die Mineralölkonzerne die vorgegebene Biokraftstoffquote von 6,25 Prozent nicht, müssen sie eine Ausgleichsabgabe leisten. Diese erhält dann der Staat und verdient am Kraftstoff so oder so. Die Quote kann dieses Jahr voraussichtlich nicht eingehalten werden.

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