
Jeder überschätzt sich gern mal beim Autofahren. Die meisten Fahrer halten sich für sehr gut, in dem was sie tun. Das eine derartige Einstellung nicht selten zu gefährlichen Situationen führen kann, ist längst bekannt und durch die deutschen Unfallstatistiken belegt.
Glücklicherweise sinkt die Zahle der Verkehrsunfälle in Deutschland jährlich um einige Prozent. Mitunter beteiligt an einer so guten Statistik ist ein Gremium aus Experten des BJM, welches bei einer einmal im Jahr stattfindenden Konferenz, zu der auch der Bundesminister Wulff dieses Jahr eingeladen war, nützliche Tipps zur Verbesserung der Verkehrssicherheit liefern, die nicht selten in neuen Gesetzesentwürfen berücksichtigt werden.
Dieses Jahr stand vor allem eine Altersbegrenzung für Fahrer zur Debatte. Ein schwieriges Thema. Denn wie soll man ermitteln, ab wann eine Person nicht mehr in der Lage ist, ihr Auto verkehrssicher zu bedienen und wie können Pauschalregelungen moralisch vertreten werden. Zudem ist der Prozess ja meist schleichend. Die Sensorik lässt mit der Zeit nach, Reaktions- und Aufmerksamkeitsspanne nehmen mit fortgeschrittenem Alter ebenfalls ab, aber eben bei manchen früher und bei anderen später. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Gefahr von Infarkten und Herz-Kreislauf-Störungen, die im Alter vermehrt auftreten können und erhebliches Gefahrenpotential im Verkehr mit sich ziehen. So obsiegt nur in den seltensten Fällen die Vernunft über die Entscheidung, ob man in der Lage ist, zu fahren oder nicht. Wer gesteht sich schon selbst und seiner Umwelt gegenüber gerne ein, dass er nicht mehr fähig ist zu fahren? Und wer käme ohne weiteres damit klar, von einer Gesetzgebung als “alt” deklariert zu werden, während man ihm die Fahrerlaubnis entzieht?
Alles in allem ein heikles Thema, das sicher noch einige Debatten mit sich bringen wird.